Wenn die Sprache auf aktuelle Identifikations-Figuren von Borussia Dortmund kommt, fällt als erstes der Name "Kevin Großkreutz". Als Identifikations-Figur zu nennen wäre da aber definitiv im gleichen Atemzug Roman Weidenfeller. Zwar ist der Torhüter des BVB kein gebürtiger Dortmunder und auch nicht auf der Südtribüne groß geworden. Doch gibt es neben Großkreutz kaum einen Spieler im Borussen-Kader, der sich so sehr mit seinem aktuellen Verein identifiziert, wie Weidenfeller mit "seinem" BVB. Am Freitag gegen Stuttgart bestreitet "unser Roman" sein 300. Bundesliga-Spiel.
Der 33jährige Weidenfeller kam im Sommer 2002 als großes und hoffnungsvolles Torhüter-Talent vom 1.FC Kaiserslautern zum damals amtierenden Deutschen Meister Borussia Dortmund. Bei den Pfälzern durchlief "Weide" die als längst legendär geltende Torwart-Schule von Gerald "Gerry" Ehrmann, dem ehemaligen Klasse-Torhüter der Lauterer, zu dessen ehemaligen Schützlingen auch Ex-Nationalkeeper Tim Wiese zählt. Allerdings kam Weidenfeller bei seinem Stammverein zu lediglich sechs Bundesliga-Einsätzen, was die weitsichtigen sportlich Verantwortlichen des BVB jedoch nicht daran hinderte, das Torhüter-Talent zu verpflichten. Als das Angebot aus Dortmund kam, mittelfristig die Nachfolge von Jens Lehmann im Kasten des BVB anzutreten, mußte der junge Keeper nicht lange überlegen und wechselte ablösefrei aus der Pfalz ins Ruhrgebiet.
Herausragender Keeper: Roman Weidenfeller |
Seine Feuertaufe im BVB-Kasten bestand Weidenfeller bereits in den letzten Spielen der Saison 2002/2003, als Lehmann verletzt ausfiel. Mit dem Wechsel des Nationalkeepers im Sommer 2003 zu Arsenal London bot sich Weidenfeller schneller als erhofft die Gelegenheit, den Stammplatz im Dortmunder Tor zu ergattern. Doch der Schatten des großen Vorgängers erwies sich für Weide in seinem ersten Jahr als Nr. 1 der Schwattgelben als zu groß. Nach einigen Patzern landete er unter Trainer Matthias Sammer auf der Ersatzbank. In den Folgejahren pendelte Weidenfeller zwischen Stammelf und dem Dasein als Ersatztorhüter. Zudem hinderten ihn immer wieder kleinere und größere Verletzungen daran, sich als Stammkeeper des BVB zu etablieren. Erst in der Spielzeit 2005/2006 gelang ihm dann der endgültige Durchbruch und Weidenfeller bekam nicht nur von den eigenen Fans, sondern auch von den Medien, die so lang ersehnte Akzeptanz.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
DER BVB-WOCHENRÜCKBLICK WIRD BIS AUF WEITERES EINGESTELLT
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Mit der Inthronisierung von Jürgen Klopp als Trainer des BVB begann dann schließlich nicht nur für die Schwattgelben eine neue Ära des sportlichen Erfolgs, sondern insbesondere auch für Weidenfeller. Mit dem BVB wurde er 2011 Deutscher Meister und 2012 Double-Sieger. In der abgelaufenen Saison stand Weidenfeller, den Michael Zorc als "weltbesten Nicht-Nationalkeeper" bezeichnet, mit seiner Borussia im Champions-League-Endspiel. Zwar unterlag der BVB in London dem großen Rivalen Bayern München, doch darf dieses Spiel durchaus als absoluter Höhepunkt seiner bisherigen Karriere bezeichnet werden.
Weltklasse in der Rangliste des "kicker": Roman Weidenfeller |
Der inzwischen zu einem etablierten Bundesliga-Torhüter gereifte Pfälzer steigerte sich unter dem Trainer Jürgen Klopp und bedingt durch die mittlerweile regelmäßigen Einsätze in der Königsklasse des Vereinsfußballs kontinuierlich zu der internationalen und teilweisen Weltklasse, die er heute auf konstant hohem Niveau verkörpert. Zwar blieb ihm bisher der längst verdiente Einsatz im Tor der deutschen Nationalmannschaft verwehrt, doch gilt es als sicher, daß Weidenfeller diesen kurzfristig erleben wird. In den Testspielen des DFB im November gegen Italien und England soll der Traum des Pfälzer Buben wahr werden, endlich den Bundes-Adler auf der Brust tragen zu dürfen.
Am Freitag gegen den VfB Stuttgart wird Weidenfeller den BVB also nicht nur als Stellvertreter des verletzten Sebastian Kehl aufs Feld führen, sondern feiert gegen die Schwaben den 300. Einsatz seiner Bundesliga-Karriere. Sollte er von Verletzungen verschont bleiben, wird es am letzten Spieltag der Vorrunde daheim gegen Hertha BSC zu Weidenfellers 300. Bundesliga-Spiel im Tor der Dortmunder Borussia kommen. An dieses Ereignis werden wir auf diesem Portal natürlich rechtzeitig erinnern.
Schon jetzt gratulieren wir Roman Weidenfeller auch im Namen aller BVB-Fans zu seinem Jubiläum am Freitag gegen den VfB Stuttgart und wünschen ihm viele weitere erfolgreiche und gesunde Jahre als Nr. unserer Borussia. Und natürlich die Teilnahme an der Fußball-WM 2014 in Brasilien. Alles Gute, Roman!
Mehr vom aktuellen BVB-Geschehen auch in meiner reviersport-Kolumne
http://www.reviersport.de/fankurve/markus-bvb-blog.html
http://www.reviersport.de/fankurve/markus-bvb-blog.html
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen