Zugegebenermaßen sind die sportlichen Fronten - zumindest für diese Saison - geklärt. Der bereits als Meister feststehende FC Bayern trifft auf den wahrscheinlichen alten und neuen Vize-Meister Borussia Dortmund. Dennoch überrascht es, daß das bevorstehende Duell der beiden besten deutschen Vereinsmannschaften im Vorfeld kaum Beachtung in den Medien findet. Außer dem verbalen Geplänkel zwischen Bayern Münchens Hopfner und Borussia Dortmunds "Aki" Watzke ist es erstaunlich ruhig und unaufgeregt. Angesichts der extremen Belastungen beider Teams in den vergangenen Wochen und dem für beide Mannschaften bevorstehenden DFB-Pokal-Halbfinale mutiert das noch im Hinspiel zum "Giganten-Duell" gepushte Match wahrscheinlich zu einem Aufeinandertreffen zweier B-Teams.
Hinspiel-Zweikampf: Lahm / Großkreutz |
Dabei geht es nach wie vor ums Prestige. Keiner von beiden will das Spiel gegen den Erzrivalen verlieren. Und auch wenn Matthias Sammer betont, daß es "für uns kein entscheidendes Spiel mehr" ist - so kann man dies getrost auch als kleine gewohnt arrogante Spitze des bajuwarischen Chef-Motzkis Richtung Dortmund interpretieren. Nach dem Motto: ein Duell mit dem BVB ist für uns keine Herausforderung mehr.
Jürgen Klopp, der zum 200. Mal in einem Bundesligaspiel auf der Dortmunder Trainerbank sitzt, wollte sich in der obligatorischen Pressekonferenz vor dem Spiel nicht zum Gegner äußern. Auch wenn es Borussias Coach logischerweise nicht öffentlich kundtut und dafür vehement anmahnt, daß es um drei wichtige Punkte geht - auch für ihn dürfte das Pokalhalbfinale gegen Wolfsburg am kommenden Dienstag einen größeren Stellenwert besitzen als das Duell mit den Bayern am Samstag Abend. Zwar benötigt Borussia noch einige Punkte, um die direkte CL-Quali perfekt zu machen. Doch dazu bliebe nach dem Auftritt bei den Bayern noch vier Spieltage Zeit. Eine Niederlage im Pokal-Halbfinale dagegen kann nicht wieder repariert werden.
Nach dem beeindruckend berauschenden und extrem kraftraubenden Viertelfinal-Rückspiel gegen Real Madrid, mit dem sich der BVB erhobenen Hauptes aus der diesjährigen Königsklasse verabschiedete, gilt es als sicher, daß Klopp im Hinblick auf den kommenden Dienstag einigen seiner in den vergangenen Wochen extrem belasteten Leistungsträgern eine schöpferische Pause verordnet. Die Prognose für eine mögliche Startaufstellung wird somit zur reinen Spekulation.
Hinspiel-Duell Lewandowski / Boateng |
Fakt ist, daß dem BVB an der Isar mit Subotic, Gündogan, Blaszczykowski, Bender und Schmelzer die üblichen Verdächtigen fehlen werden. Ansonsten stehen Klopp alle Akteure zur Verfügung, inklusive der gegen Madrid wegen leichter Blessuren vorsorglich geschonten Sokratis und Sahin.
Wie auch immer die Aufstellung gegen die Bayern aussehen wird. Borussia will sich für die bittere 0:3-Hinspielniederlage im Westfalenstadion revanchieren. In der vergangenen Saison endeten beide Duelle zwischen den Rivalen 1:1-Unentschieden. Borussia verlor keines der drei letzten Bundesligaspiele in der Allianz-Arena. In der gesamten Bundesliga-Historie gewann Bayern 26 seiner 44 Heimspiele gegen den BVB. Zehnmal trennte man sich mit einer Punkteteilung, achtmal nahm Borussia die drei Punkte mit nach Westfalen. Das Torverhältnis spricht mit 104:45 klar für den Rekordmeister.
Die PK mit Jürgen Klopp zum Spiel in München (präsentiert von SportLiveDortmund)
Mein Tipp: Dortmund gewinnt mit 3:2.
Die möglichen Aufstellungen:
FCB: Neuer - Rafinha, Boateng, Dante, Alaba - Lahm (Martinez), Schweinsteiger - Müller (Robben), Götze (Kroos), Ribery - Mandzukic (Pizarro).
BVB: Langerak - Piszczek, Sokratis, Friedrich, Durm - Kirch - Hofmann, Jojic, Aubameyang, Großkreutz - Schieber (Ducksch).
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