Borussia Dortmund steht im Finale des DFB-Pokals. Die Treffer von Mkhitaryan und Lewandowski ebneten dem BVB beim 2:0-Sieg gegen einen starken VfL Wolfsburg den Weg nach Berlin. Vor 80.200 Zuschauern im ausverkauften Westfalenstadion hatten die Schwattgelben an diesem Abend das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite, denn die Gäste aus Niedersachsen vergaben eine Vielzahl erstklassiger Torchancen. Dortmunds Final-Gegner wird am Mittwoch Abend zwischen Bayern München und dem 1.FC Kaiserslautern ermittelt. Für Borussia gab es doppelten Grund zur Freude. Denn im Vorfeld der Partie verlängerte Ilkay Gündogan seinen Vertrag beim BVB um ein Jahr bis 2016.
100 Tore für Borussia: Robert Lewandowski (Foto: kicker) |
PERSONAL
Gegenüber dem überragenden 3:0-Sieg bei Bayern München stellte Jürgen Klopp seine Mannschaft auf drei Positionen um. Für Sahin, Aubameyang und Hofmann rotierten Jojic, Lewandowski und Piszczek in die Startelf. Taktisch richtete Klopp seine Elf erwartungsgemäß im zuletzt erfolgreichen 4-1-4-1-System mit nur einem "Sechser" aus.
SPIELVERLAUF
Das Spiel begann erwartungsgemäß mit viel Tempo und Intensität. Wolfsburg versteckte sich nicht und nahm den offenen Schlagabtausch sofort an. Es entwickelte sich ein Spiel ohne taktisches Geplänkel mit Torchancen hüben wie drüben. Perisics Treffer in der 3.Minute wurde zurecht die Anerkennung verweigert. Der Kroate hatte seinen Ex-Teamkollegen Weidenfeller im Fünf-Meter-Raum klar behindert. In der 12. Minute die Führung für Dortmund. Mkhitaryan nahm einen Reus-Paß auf und zog vom rechten Strafraumeck unwiderstehlich nach innen. Sein platzierter Flachschuß landete unerreichbar für VfL-Keeper Grün in dessen unterem rechten Toreck. Danach fand der offene Schlagabtausch zweier spielfreudiger Teams seine Fortsetzung. Luiz Gustavo (18.) für Wolfsburg und Reus (17.) für Dortmund scheiterten. Wolfsburg drängte nun immer vehementer auf den Ausgleich. In der 21.Minute scheiterte de Bruyne an Weidenfeller, anschließend vergab Olic (22.).
Erneut überragender Borusse: Mkhitaryan (Foto: kicker) |
Dortmund dagegen agierte offensiv zwar gefällig, spielte seine schnellen Konter aber oft nicht entschlossen genug oder zu unkonzentriert aus. Die Gäste ihrerseits nutzten die teilweise zu große Sorglosigkeit der BVB-Defensive zu weiteren hochkarätigen Chancen. Malandas Kopfball klatschte in der 42. Minute an den Pfosten, den Nachschuß vergab de Bruyne. Im Gegenzug schlug Borussia dann eiskalt zu. Jojic steckte für den rechts freigelaufenen Reus durch. Dessen Zuspiel versenkte Lewandowski mit seinem 100. BVB-Pflichtspieltor zum vorentscheidenden 2:0 für die Schwattgelben.
Im zweiten Abschnitt überließ der BVB den Gästen die Initiative und verlegte sich aufs Kontern. Das Vorhaben ging zunächst auch auf. Großkreutz und Lewandowski (47.), erneut Lewandowski mit Pfostenschuß (49.) und Abseitstor (54.) verpaßten in dieser Phase die endgültige Entscheidung zugunsten der Borussia. Das Spiel katapultierte sich auf ein immens hohes Niveau, denn auch Wolfsburg kam immer wieder zu großen Möglichkeiten (Olic 56., zweimal Malanda 74. und 80.).
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Zu diesem Zeitpunkt beschränkte sich Dortmund bereits fast ausschließlich auf das Verteidigen des Zwei-Tore-Vorsprungs und lauerte auf gelegentliche Konter. Die Gelegenheiten dazu waren auch da, doch wurde dabei der Kräfteverschleiß der zurückliegenden englischen Wochen beim BVB immer offensichtlicher. Den Schlußpunkt unter Wolfsburgs Bemühungen, auf 1:2 zu verkürzen, setzte Luiz Gustavo mit seinem Pfostenschuß in der 82. Minute. Danach brachte Dortmund den Sieg mit Fortune und Geschick über die Zeit und zog zwar glücklich, aber nicht unverdient ins Berliner Pokalfinale ein.
Eiskalt: Lewandowskis 2:0 (Foto: kicker) |
ANALYSE
Glückwunsch, Borussia. Mit einer erneuten Energie- und Willensleistung und dem nötigen Fortune zog der BVB (ohne jeden Gegentreffer) zum sechsten Mal ins DFB-Pokalfinale ein und wahrte somit die letzte Chance auf einen Titel in der aktuellen Saison. Die Tore des ersten Durchgangs erwiesen sich als extrem wertvoll, weil den Borussen die nunmehr fünf englischen Wochen in Folge mit zunehmender Spieldauer immer deutlicher anzumerken waren. Kompliment an die Gäste aus der VW-Stadt. Die Hecking-Elf imponierte mit einer couragierten und starken Leistung und scheiterte lediglich am fast inflationären Auslassen ihrer hochkarätigen Torchancen.
Beim BVB bildete eine geschlossene Mannschaftsleistung auch gegen Wolfsburg die Basis für den späteren Sieg. Wie schon gegen Madrid und in München profitierte das schwattgelbe Gesamtgebilde dabei von der individuellen Klasse einzelner Akteure.
Zweikampf Hummels / Olic (Foto: kicker) |
So zog Henrikh Mkhitaryan erneut nahezu sämtliche Register seines riesigen Potentials. Der Armenier läuft momentan zu absoluter Top-Form auf und war mit seinem Führugnstor erneut der "Dosenöffner" für Dortmunds Sieg. Wenn "Miki'" den Turbo zündet, ist er mit fairen Mitteln kaum zu bremsen. Zudem gelingt es ihm immer häufiger, den richtigen Abspielmoment zu finden.
Mats Hummels entpuppte sich erneut nicht nur als Turm in der Defensive (85 % gewonnene Zweikämpfe) sondern schaltete sich immer wieder auch wirkungsvoll und blitzgescheit ins Angriffsspiel seiner Mannschaft ein. Der Innenverteidiger ist in absoluter Top-Form.
Milos Jojic findet sich immer besser ins Spiel des BVB ein und bestätigte gegen die "Wölfe" seine tolle Form. Der junge Serbe fand in beeindruckender Art und Weise erneut die richtige Mischung aus blitzschnellem Umschaltspiel und ruhigem Spielaufbau und ist auf dem besten Wege, ein wichtiger Faktor für die Zukunft der Schwattgelben zu werden.
Marco Reus war erneut an beiden Treffern maßgeblich beteiligt. Zwar lief sich der Nationalspieler einige Male in der Wolfsburger Abwehr fest, sorgte aber auch genauso oft für extreme Unruhe in der Defensive der Gäste.
Finalstimmung schon vorm Spiel: die Südtribüne |
Last but not least - Robert Lewandowski. Der scheidende Torjäger beweist Spiel für Spiel nicht nur seine Wichtigkeit für das Team sondern auch, daß er gewillt ist, der Borussia zum Abschied mit seinen Treffern zu einem weiteren Titel zu verhelfen. Das vorentscheidende 2:0 gegen die Wölfe war Lewys 100. Pflichtspieltreffer für den BVB.
Durch das Hervorheben der obigen Protagonisten soll die Leistung aller anderen schwattgelben Akteure an diesem Abend nicht abgewertet oder kleingeredet werden. Sie alle trugen durch ihre Leistungen zu einem erneut starken Gesamtauftritt des Teams bei.
Am Samstag nun kann der BVB eines seiner Saisonziele perfekt machen. Mit einem Sieg im Heimspiel gegen Mainz 05 wäre Borussia auch rechnerisch nicht mehr von einem direkten CL-Qualifikationsplatz zu verdrängen.
Abschließend ein weiterer Glückwunsch an den BVB, denn Ilkay Gündogan verlängerte im Vorfeld des Halbfinals gegen die "Wölfe" seinen Vertrag bei den Schwattgelben bis 2016. Von dieser Vollzugsmeldung profitieren beide Seiten. Der Spieler hat eine weitere Saison Zeit, fit zu werden und zu alter Form zurückzufinden. Der Verein wiederum kann nur gewinnen. Denn im Falle eines Gündogan-Wechsels im Sommer 2015 ginge Borussia durch die verlängerte Laufzeit des Arbeitspapiers zumindest nicht leer aus und könnte für den Nationalspieler eine entsprechende Ablösesumme generieren.
Die PK mit Jürgen Klopp nach dem Spiel gegen die "Wölfe" (präsentiert von SportLiveDortmund)
DIE STATISTIK
Borussia Dortmund: Weidenfeller – Piszczek, Sokratis, Hummels, Durm – Kehl – Mkhitaryan, Jojic, Reus, Großkreutz – Lewandowski
VfL Wolfsburg: Grün – Träsch, Naldo, Knoche, Schäfer – Luiz Gustavo, Junior Malanda – de Bruyne, Arnold, Perisic – Olic
Einwechselungen: 72. Kirch für Mkhitaryan, 85. Aubameyang, 90.+3 Schieber für Reus - 63. Vieririnha für Arnold, 83. Caligiuri für Malanda
Tore: 1:0 Mkhitaryan (12., Reus), 2:0 Lewandowski (43., Reus).
Schiedsrichter: Gräfe (Berlin)
VfL Wolfsburg: Grün – Träsch, Naldo, Knoche, Schäfer – Luiz Gustavo, Junior Malanda – de Bruyne, Arnold, Perisic – Olic
Einwechselungen: 72. Kirch für Mkhitaryan, 85. Aubameyang, 90.+3 Schieber für Reus - 63. Vieririnha für Arnold, 83. Caligiuri für Malanda
Tore: 1:0 Mkhitaryan (12., Reus), 2:0 Lewandowski (43., Reus).
Schiedsrichter: Gräfe (Berlin)
Gelbe Karten: Kehl, Aubameyang - Luiz Gustavo
Zuschauer: 80.200 (ausverkauft)
Zuschauer: 80.200 (ausverkauft)
HIER SPRICHT KLOPPO
„Wir haben den Finaleinzug geschafft, alles ist gut. Bei der Qualität,
die Wolfsburg hat, ist es normal, dass es knapp wird. Die Jungs gehen
jetzt fünf Mal hintereinander in den Rhythmus Samstag-Dienstag. Heute
hat es zum ersten Mal eingeschlagen. Sie gehen auf der Felge. Wolfsburg
ist immer drangeblieben, und wir haben unsere Konterchancen aufgrund von
fehlender Frische eher durchschnittlich ausgespielt.“
MEINE BVB-NOTEN
Weidenfeller (2,5), Piszczek (3,5), Sokratis (3), Hummels (2), Durm (3), Kehl (3), Mkhitaryan (1,5), Jojic (2,5), Reus (2,5), Großkreutz (3,5), Lewandowski (3), Kirch (-), Aubameyang (-), Schieber (-).
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