Dank seiner beiden Neuzugänge Pierre-Emerick Aubameyang und Henrikh Mkhitaryan gewann Borussia Dortmund sein Zweitrunden-Spiel in der Münchner Allianz-Arena vor 71.000 Zuschauern (ausverkauft) gegen 1860 München mit 2:0 n.V. und zog hochverdient ins Achtelfinale des DFB-Vereinspokals ein.
Die Geschichte dieses Spiels ist eigentlich schnell erzählt. Man braucht sich nur die Torschußstatistik anschauen. 39:2 (!!!!) für Schwarz-Gelb! Oder die Eckball-Statistik: 18:1 (!!!) für den BVB. Und da Zahlen meist nicht lügen, spricht auch die Ballbesitzstatistik mit 73:27 klar und eindeutig für Dortmund. Und nicht zu vergessen, die fünf Aluminiumtreffer des BVB. Doch ganz so klar, wie diese Zahlen es belegen, war der Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals dann leider doch nicht.
Denn Borussia, bei denen neben den Langzeitverletzten lediglich Marcel Schmelzer nicht eingesetzt werden konnte, belagerte zwar permanent das Tor des mit allen Spielern leidenschaftlich verteidigenden Zweitligisten. Doch etwas Zählbares wollte dabei einfach nicht herausspringen. Zwei große Chancen in Durchgang eins blieben ungenutzt (Reus, Lewandowski) - und um ein Haar wäre dem BVB seine große Schwäche bei gegnerischen Standards zum Verhängnis geworden. Denn beim einzigen Eckball der "Löwen" in der 37.Minute köpfte 1860-Verteidiger Dominik Stahl völlig freistehend aus fünf Metern am diesmal von Mitch Langerak gehüteten Dortmunder Tor vorbei. Allein diese Szene hätte den Spielverlauf konterkarieren und auf den Kopf stellen können.
Spielte für Subotic und spielte stark: Sokratis (hier gegen Kiraly) |
Im zweiten Durchgang erhöhte Borussia nochmal das Tempo und den Druck und kam fast im Minutentakt zu Torabschlüßen. Die größten Chancen boten sich dabei Blaszczykowski (49., Latte), Lewandowski (57., freistehend aus fünf Metern), nochmal Blaszczykowski (65.) sowie Marco Reus (zwei Aluminiumtreffer in der 87. und 93.Minute). Die gut 13.000 BVB-Fans in der Allianz-Arena waren der Verzweiflung nahe. Einzige Möglicheit der Löwen in den zweiten 45 Minuten war ein Schuß von Lauth, der Langerak jedoch vor keine größeren Probleme stellte (75.). Schließlich ging es torlos 0:0 in die Verlängerung.
Hier änderte sich gegenüber den neunzig zuvor gespielten Minuten nichts. Borussia trug seine Angriffe weiter mit viel Geduld gegen die nun langsam kräftemäßig abbauenden Sechziger vor und traf nochmals durch Marco Reus in der 97. Minute die Latte des von Kiraly vorzüglich gehüteten Tores der Gastgeber. Und schließlich war es abermals Reus, der in der 105.Minute entschlossen in den Löwen-Strafraum eindrang und von Dominik Stahl zu Fall gebracht wurde. Stahl sah die rote Karte, Borussia bekam den Strafstoß. Und der kurz nach Beginn der Verlängerung eingewechselte Pierre-Emerick Aubameyang verwandelte eiskalt und sicher zur vielumjubelten Führung des BVB.
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DER BVB-WOCHENRÜCKBLICK: JEDEN MONTAG AN DIESER STELLE!
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DER BVB-WOCHENRÜCKBLICK: JEDEN MONTAG AN DIESER STELLE!
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Die "Löwen", die nun mit dem Mute der Verzweiflung ihre Abwehr lockerten, um vielleicht doch noch zum Ausgleichstreffer zu kommen, wurden dann in der 107.Minute endgültig "erlegt". Einen weiten Abwurf von Langerak nahm Jonas Hofmann in großem Tempo auf und paßte das Leder mit feinem Fuß quer vor das Münchner Tor. Dort wartete Henrikh Mkhitaryan, der sowohl Kiraly als auch einen Löwen-Verteidiger ins Leere laufen ließ und zur endgültigen Entscheidung einschoß.
Sorgte für die Entscheidung: Henrikh Mkhitaryan |
Fazit: Erneut bewies der BVB gegen einen extrem tief stehenden Gegner viel Geduld. In der ersten Halbzeit fehlten Dortmunds Offensivbemühungen jedoch Tempo und Durchschlagskraft. Zudem wurde das Spiel über die Außenpositionen vernachlässigt, wodurch kaum einmal ein Dortmunder bis zur Grundlinie durchbrechen und in den Rücken der massiven Löwen-Abwehr flanken konnte. Viel zu viele Angriffe wurden durch die Spielfeldmitte vorgetragen, wo es für den eng stehenden und vielbeinigen Abwehrriegel der Löwen ein Leichtes war, die Angriffswellen des BVB zu stoppen. Nach dem Wechsel klappte das besser, jedoch fast ausnahmslos über die rechte Seite (Großkreutz). Weiteres Manko der Borussia. Die Kreativität und Effizienz bei eigenen Standardsituationen.
Nichtsdestotrotz und hochverdient zog der BVB ins DFB-Pokal-Achtelfinale ein, daß am kommenden Sonntag im Rahmen der ARD-Sportschau durch Jogi Löw ausgelost wird. Vielleicht gelingt es dem Bundes-Jogi ja endlich einmal, die BVB-Fans durch ein Heimspiel-Los positiv zu überraschen.
DIE STATISTIK
1880 München: Kiraly - Volz, Schindler, Bülow, Wojtkowiak - Stahl - Stoppelkamp, Wannenwetsch, Stark, Adlung - Lauth
Borussia Dortmund: Langerak - Großkreutz, Sokratis, Hummels, Durm - Bender, Sahin - Blaszczykowski, Mkhitaryan, Reus - Lewandowski
Einwechselungen: 112. Friend und Tomasov für Lauth und Volz - 69.
Hofmann für Bender, 99. Aubameyang für Blaszczykowski, 105.+3 Schieber
für Lewandowski
Tore: 0:1 Aubameyang (105., Foulelfmeter, Stahl an Reus), 0:2 Mkhitaryan (107., Hofmann)
Schiedsrichter: Weiner (Giesen), Rote Karte: Stahl (104., Notbremse), Gelbe Karten: Volz, Stark - Blaszczykowski
Zuschauer: 71.000 (ausverkauft)
STIMMEN ZUM SPIEL
Jürgen Klopp: "Man muss und kann auch schwere Spiele gewinnen.
Wir haben die großen Möglichkeiten zunächst nicht genutzt und insgesamt
vier Mal Pfosten oder Latte getroffen. So etwas passiert auch nicht alle
Tage. Der Gegner stand sehr tief. Das ist für keine Mannschaft leicht.
Wenn wir frühzeitig ein Tor geschossen hätten, hätte es möglicherweise
anders ausgesehen. Die beiden Tore waren dann in ihrer Entstehung und
Vollendung klasse - ich hätte sie nur gerne während der regulären
Spielzeit gesehen."
Friedhelm Funkel: "Mit der Einstellung, mit der Leidenschaft und
der läuferischen Leistung meiner Mannschaft bin ich vollauf zufrieden.
Sie hat das gemacht, was wir wollten: Sie hat die Borussen lange Zeit
geärgert. Dass wir in der einen oder anderen Situation in den ersten 90
Minuten Glück brauchen würden, war ganz normal in so einem Spiel. Es
gibt natürlich kein Vertun: Das war ein hochverdienter Sieg für Borussia
Dortmund."
Begrüßung unter Freunden: Friedhelm Funkel und Jürgen Klopp |
Michael Zorc: "Es war ein Spiel mit hallenhandballähnlichen
Zügen. Friedhelm Funkel hatte ganz schön Beton angerührt. Nur Benny
Lauth als Stürmer vorne, und die anderen haben in zwei Vierer bzw.
Fünferketten hinter dem Ball gespielt. Da haben wir uns teilweise schwer
getan, unsere klaren Chancen nicht genutzt, aber am Ende verdient
gewonnen. Die Verlängerung hätten wir uns natürlich gern erspart, aber
so ist halt Pokal."
Sven Bender: "Für mich war es ein besonderes Spiel, und es ist
selten, dass man bei seiner Auswechselung von beiden Fanlagern gefeiert
wird. Mein Respekt an die Löwen-Fans. Ärgerlich ist, dass wir jetzt bei
den vielen Spielen, die wir haben, auch noch in die Verlängerung
mussten. Aber das haben wir uns selbst eingebrockt. Immerhin haben wir
jetzt einen Tag mehr Pause als vor diesem Spiel."
Jonas Hofmann: "Es war schwierig, da eine Lücke zu finden. 1860
München stand seht tief, vor allem nach dem Platzverweis. Da ist es
immer schwer, eine Lücke zu finden, deswegen haben wir auch so lange
gebraucht. Aber es war ein verdienter Sieg. München wollte sich ins
Elfmeterschießen retten, aber wir haben Moral gezeigt, sind immer wieder
angelaufen haben es immer wieder versucht. Das war unsere große
Stärke."
Nuri Sahin: "Das Einzige, was wir uns vorwerfen können, ist, dass
wir nicht früher das Tor gemacht haben. Ich wäre echt traurig gewesen,
wenn wir hier ausgeschieden wären. Es gibt keinen verdienteren Sieger
als uns."
MEINE BVB-NOTEN
Langerak (2), Großkreutz (2,5), Sokratis (2,5), Hummels (3), Durm (3,5), Bender (3), Sahin (3), Blaszczykowski (3), Mkhitaryan (3,5), Reus (2,5), Lewandowski (4,5), Hofmann (2,5), Aubameyang (2,5), Schieber (-)
Mehr vom aktuellen BVB-Geschehen auch in meiner reviersport-Kolumne
http://www.reviersport.de/fankurve/markus-bvb-blog.html
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