Vor malerischer Kulisse will Jürgen Klopp nicht nur an Ausdauer und Spritzigkeit sondern auch verstärkt am Feinschliff arbeiten. Denn die Zeit drängt. Mit insgesamt nur knapp fünf Wochen hat der BVB die kürzeste Vorbereitungszeit aller Erstligisten. Borussias Coach hatte bereits angekündigt, eine neue "Pressing-Maschine" zu basteln und evtl. auch kleine Veränderungen am bisher so erfolgeich praktizierten System vorzunehmen. Hauptaugenmerk wird Klopp dabei auf ein verbessertes Defensivverhalten der gesamten Mannschaft legen. Das alles riecht förmlich nach Schweiß, der in Strömen fließen wird.
Fällt zwei Wochen aus: Sebastian Kehl |
Denn neben mehreren Trainingseinheiten pro Tag stehen während des achttägigen Aufenthalts in der Schweiz auch drei Testspiele gegen den FC Basel, Bursaspor und den FC Luzern an, die alle live im Free-TV übertragen werden (siehe Startseite unter BVB-Termine).
Nicht zur Verfügung stehen werden Klopp dabei der kurzfristig verletzte
Kapitän Sebastian Kehl sowie der angeschlagene Koray Günter und der durch eine Hüft-OP zur Rolle des Langzeitverletzten
verurteilte Lukas Piszczek.
Gespannt darf man sicher auf die ersten Auftritte der drei externen Neuzugänge sein. Zwar ist es ein offenes Geheimnis, daß Eindrücke aus Testspielen nicht immer verlässliche Rückschlüsse auf den späteren Ernstfall zulassen. Doch wird es interessant sein zu sehen, auf welchen Positionen die Neuen zum Einsatz kommen.
Jürgen Klopp mit den drei "Neuen": Aubameyang, Sokratis und Mkhitaryan (v.li.) |
Bei Mkhitaryan dürfte das klar sein. Der Armenier wird nicht nur die "10" auf dem Rücken tragen, sondern ist auch genau für diese Position geholt worden. Daß aber z.B. ein Sokratis die rechte Verteidiger-Position anders (wahrscheinlich defensiver) interpretieren und ausfüllen wird wie ein Lukas Piszczek,dürfte klar sein. Auch die ersten Auftritte von Aubameyang im schwattgelben Dress werden sicherlich mit Argusaugen verfolgt.
Weitere Fragen, auf die sich Jürgen Klopp positive Antworten erhofft: kann Jonas Hofmann die ersten sehr positiven Eindrücke bestätigen? Wie schlagen sich die Jungspunde um Durm, Sarr, Ducksch und Bajner? Gelingt einem der zahlreichen hoffnungsvollen Talente gar der Sprung in den engeren Bundesliga-Kader? Wie wird die Rollenverteilung auf den Offensiv-Positionen aussehen? Wie schnell gewöhnen sich die Neuzugänge an den aufwendigen und extrem laufintensiven Spielstil Jügen Klopps? Schafft Julian Schieber die Grundlagen für den von allen erhofften und nötigen Leistungssprung? Wie wirkt sich der nicht zustande gekommene Wechsel zum FC Bayern München auf Robert Lewandowskis Leistungsbereitschaft aus?
Auf dem Absprung: Lasse Sobiech |
Von der Beantwortung all dieser Fragen wie auch einem hoffentlich nicht allzu großen "Lazarett" wird abhängen, ob der BVB vielleicht sogar nochmals auf dem Transfermarkt nachlegt. Dazu könnte den Dortmunder Verantwortlichen allerdings auch der sich immer intensiver anbahnende Wechsel von Lasse Sobiech zum Liga-Rivalen Hamburger SV als Anlass dienen.
Jedenfalls wird Jürgen Klopp während der Tage in der Schweiz genau hinschauen, wie sich jeder Einzelne nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz präsentiert. Denn ein gutes Binnenklima zu schaffen, ist neben allen sportlichen Herausforderungen nicht nur ein weiterer Inhalt sondern auch vorrangiges Ziel eines solchen Trainingslagers.
Mehr vom aktuellen BVB-Geschehen auch in meiner reviersport-Kolumne
http://www.reviersport.de/meinungen/markus-bvb-blog.html
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