"Hummels rechnet mit Götze ab" titelte die SportBild in Ihrer Ausgabe vom 26.06.2013. In ihrem ureigenen und marktschreierischen Stil eines typischen Boulevard-Blattes machte die zitierte Sportzeitung aus einer Mücke einen Elefanten und verwies damit sogar den neuen bajuwarischen Fußball-Messias Pep Guardiola auf einen Nebenschauplatz. Positive Nebenwirkung für das Blatt: die Auflagenzahlen stimmen.
Wer sich jedoch das Hummels-Interview in Ruhe zu Gemüte führt, kann keine Abrechnung des Dortmunder Nationalspielers mit dem zum FC Bayern München wechselnden Mario Götze entdecken.
Vielmehr bringt Hummels in kritischen, aber durchweg sachlichen Worten seine Enttäuschung über das Verhalten und den überraschenden Verlust des Jungstars zum Ausdruck. Außerdem, so betont Hummels, habe er Götze in einem persönlichen Gespräch seine Meinung, daß es wenige bis keine sportlichen Gründe für einen Wechsel gebe, mitgeteilt. Von Abrechnung kann also keine Rede sein.
BVB-Abwehrchef Mats Hummels |
Wie sehr sich Hummels scheinbar nicht nur mit dem Verein Borussia Dortmund, sondern auch mit dessen bisheriger Philosophie identifiziert, wird an einer anderen Stelle des Interviews deutlich. Dortmunds Abwehr-Chef würde es begrüßen, wenn der BVB weiter den bisher so erfolgreich eingeschlagenen Weg fortführt und auf junge und entwicklungsfähige Spieler setzt. Die Neuen müssten, so Hummels, keine Stars sein und 25 Mio. Euro kosten.
Als Ziel für die neue Saison nennt der Nationalspieler, den Abstand auf die Bayern punktetechnisch deutlich verringern zu wollen, auch wenn das am Ende vielleicht wieder "nur" Rang zwei bedeute.
Eines wird dem Leser dieses Interviews klar. Hummels bekennt Farbe, steht zu seinem Verein. Der Nationalspieler gewinnt somit auch außerhalb des Spielfeldes an Kontur, schärft sein Profil - und sendet eine eindeutige Botschaft: mit uns ist weiterhin zu rechnen. Den BVB-Fans wird es gefallen.
Mehr zum aktuellen BVB-Geschehen auch in meinem reviersport-blog
http://www.reviersport.de/meinungen/markus-bvb-blog.html
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