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geschrieben von Markus Flügel
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So hatte sich Borussia Dortmund den Jahresausklang nicht vorgestellt. Mit 1:2 unterlag der BVB am Nachmittag im ausverkauften Westfalenstadion gegen Aufsteiger Hertha BSC. Die Niederlage gegen die Hauptstädter war die dritte Heimpleite der Schwattgelben in Folge. Das hatte es zuletzt im Jahr 2000 unter dem Trainer Bernd Krauss gegeben. Schwerer als diese Statistik wiegt jedoch die Tatsache, daß die Verfolger der Borussia immer dichter auf den Fersen sind. Dortmund und den Tabellensiebten aus der blau-weißen Nachbarstadt trennen nur noch vier Punkte. Am Sonntag droht dem BVB bei einem Gladbacher Punktgewinn gegen Wolfsburg der Rutsch auf Rang Vier der Hinrunden-Tabelle.
PERSONAL
Jürgen Klopp veränderte die Startformation gegenüber dem Spiel in Hoffenheim auf vier Positionen. Weidenfeller kehrte zwischen die Pfosten zurück, Großkreutz spielte für Piszczek, Sokratis für Friedrich. Im Mittelfeld kam Mkhitaryan für Aubameyang zum Einsatz. Für eine positive Überraschung sorgte der Einsatz von Kapitän Sebastian Kehl, der wegen einer Trainingsblessur bis kurz vor Spielbeginn fraglich war.
SPIELVERLAUF
Reus erzielt das frühe 1:0 (Foto: kicker) |
Mit der Hereinnahme von Piszczek für den diesmal überforderten Sarr kam zunächst neuer Schwung ins Spiel der Borussia. Doch es dauerte bis zur 66. Minute, ehe der BVB durch einen Distanzschuss des ebenfalls eingewechselten Hofmann zur ersten nennenswerten und torgefährlichen Aktion kam. Zwar war der BVB weiter um den Ausgleich bemüht, rannte sich jedoch ein ums andere Mal im engmaschigen Abwehrnetz der Berliner fest. Das Dortmunder Spiel über die Außen kam nahezu vollständig zum Erliegen und im Zentrum gab es für die Borussia erst Recht kein Durchkommen. Mit zunehmender Spieldauer packte der BVB die Brechstange aus und suchte sein Heil in langen Bällen, die die Hertha-Abwehr jedoch vor keine großen Probleme stellte. Einzige echte Ausgleichschance der Schwattgelben war ein Großkreutz-Kopfball kurz vor Schluß. Mit Glück und Geschick brachte die Luhukay-Elf den verdienten Sieg über die Zeit.
ANALYSE / MEINUNG / FAZIT
Zweikampf Lustenberger, Lewandowski (Foto: kicker) |
Weiteres Manko der Borussia - das ehemals perfekt praktizierte Gegenpressing funktionierte nur in Ansätzen. Somit fehlte es der kompletten Defensive an entsprechender Kompaktheit. Dazu gesellten sich eklatante individuelle Abspielfehler u.a. von Großkreutz, Durm und Sarr. Kompliment dennoch an "Uns Kevin". Der Dortmunder Jung rückte in Halbzeit zwei anstelle von Sarr in die Innenverteidigung und bot auf einer weiteren für ihn ungewohnten Position eine grundsolide Partie. Der eingewechselte Piszczek belebte zwar das Dortmunder Angriffsspiel, seine Offensiv-Versuche blieben jedoch leider ohne durchschlagenden Erfolg. Reus und Lewandowski rieben sich während der gesamten Spielzeit in von Berliner Seite oft überhart geführten Zweikämpfen auf und strahlten bis auf das Führungstor keinerlei Torgefahr aus.
Unter seinen Möglichkeiten: Mkhitaryan (Foto: kicker) |
Trainer und Spieler des BVB - davon kann man hundertprozentig ausgehen - werden gestärkt aus dieser von Hindernissen überladenen Hinrunde hervorgehen. Bedenkt man die Probleme, die die Schwattgelben zu bewältigen hatten, ist die Punkteausbeute gar nicht mal schlecht. Zwar wirkt das momentane Tabellenbild aufgrund der geringen Punktabstände auf die nachfolgenden Mannschaften leicht besorgniserregend - doch besteht die berechtigte Hoffnung, daß zum Rückrundenstart die schmerzlich vermißten Kreativspieler Hummels und Gündogan wieder zur Verfügung stehen und der Mannschaft einen kräftigen Schub in puncto spielerischer Qualität geben werden.
Zudem ist nicht auszuschließen, daß die Borussia im Januar auf dem Transfermarkt aktiv werden wird. Lassen wir uns überraschen und dem neuen Fußballjahr optimistisch und positiv entgegenblicken. Das Vertrauen ihrer Fans haben diese Mannschaft und dieser Trainer auf jeden Fall verdient.
Abschließend verbleibe ich wie immer mit dem klaren Bekenntnis: NUR DER BVB !!!
Die Pressekonferenz nach dem Spiel (präsentiert von SportLive Dortmund):
Die Pressekonferenz nach dem Spiel (präsentiert von SportLive Dortmund):
DIE STATISTIK
Borussia Dortmund: Weidenfeller – Großkreutz, Sokratis, Sarr, Durm – Sahin, Kehl – Blaszczykowski, Mkhitaryan, Reus - Lewandowski
Hertha BSC: Kraft - Ndjeng, Lustenberger, Kobiashvili, Pekarik - Hosogai - Allagui, Skjelbred, Cigerci, Schulz – Ramos
Einwechselungen: 46. Piszczek für Sarr, 56. Hofmann für Blaszczykowski, 77. Schieber für Kehl - 69. Niemeyer für Skjelbred, 78. Wagner für Ramos, 90. Janker für Cigerci
Tore: 1:0 Reus (7., Kehl), 1:1 Ramos (23., Allagui), 1:2 Allagui (45.),
Schiedsrichter: Gagelmann (Bremen)
Hertha BSC: Kraft - Ndjeng, Lustenberger, Kobiashvili, Pekarik - Hosogai - Allagui, Skjelbred, Cigerci, Schulz – Ramos
Einwechselungen: 46. Piszczek für Sarr, 56. Hofmann für Blaszczykowski, 77. Schieber für Kehl - 69. Niemeyer für Skjelbred, 78. Wagner für Ramos, 90. Janker für Cigerci
Tore: 1:0 Reus (7., Kehl), 1:1 Ramos (23., Allagui), 1:2 Allagui (45.),
Schiedsrichter: Gagelmann (Bremen)
Gelbe Karten: Sarr, Sahin - Cigerci, Kobiashvili, Hosogai
Zuschauer: 80.645 (ausverkauft)
Zuschauer: 80.645 (ausverkauft)
DIE STIMMEN ZUM SPIEL
Nachdenklich: Jürgen Klopp |
Jos Luhukay: „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Der Sieg
ist die Krönung für eine großartige Hinrunde. Es war beeindruckend, wie
wir nach dem frühen Rückstand mental auf der Höhe geblieben und dann
zurückgekommen sind. In der zweiten Halbzeit haben wir nicht mehr zu
unserer klaren Linie in der Offensive gefunden, aber dann mit allem
verteidigt, was wir hatten. Da wir kaum eine Chance mehr zugelassen
haben, geht der Sieg meiner Meinung nach in Ordnung.“
Sebastian Kehl: „Wir haben nach der sehr guten Anfangsphase
irgendwann mit dem Fußballspielen aufgehört. Durch die Gegentore sind
wir ein bisschen aus dem Konzept gekommen und haben Hertha Luft
schnuppern lassen. In der zweiten Halbzeit haben wir gegen einen
defensiven Gegner nicht die richtigen Lösungen gefunden. Wir haben es
uns selbst zuzuschreiben. Diese Niederlage ist sehr, sehr enttäuschend.
Es ist die dritte Heimniederlage hintereinander, das wird uns über die
Feiertage begleiten. Wir müssen uns deshalb an die eigenen Nase fassen.
Wir können deutlich besser spielen, das wissen wir, und das werden wir
in der Rückserie – mit dem ein oder anderen wiedergenesenen Spieler –
auch beweisen.“
Zweikampf Sahin / Skjelbred (Foto: kicker) |
Nuri Sahin: „Nach der Führung hätten wir direkt nachlegen
müssen, stattdessen schalten wir einen Gang zurück. Das darf uns aber
nicht passieren. Wir brauchen mehr Killerinstinkt, um solche Spiel
schnell zu entscheiden. Hätten wir direkt das zweite Tor nachgelegt,
dann wäre Hertha nicht mehr zurückgekommen. In der zweiten Halbzeit
haben die Berliner gut verteidigt, in der ersten haben sie gut gekontert
und dabei von unseren Fehlern profitiert. So verlieren wir dieses
Spiel, wir ärgern uns sehr und haben es uns selbst zuzuschreiben.“
MEINE BVB-NOTEN
Weidenfeller (2,5), Großkreutz (3), Sokratis (3,5), Sarr (5), Durm (4), Sahin (5), Kehl (3), Blaszczykowski (5), Mkhitaryan (5), Reus (4), Lewandowski (4), Piszczek (3), Hofmann (-), Schieber (-)
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