Der Traumstart ist perfekt! Mit dem hochverdienten 1:0-Erfolg über Werder Bremen durch einen Treffer von Robert Lewandowski gelang Borussia Dortmund der dritte Sieg im dritten Saisonspiel. Der BVB grüßt damit weiterhin - zumindest bis Samstag nachmittag - von der Tabellenspitze. Dann nämlich haben Leverkusen, Bayern und Mainz die Möglichkeit, nach Punkten mit den Schwattgelben gleich- und in der Tabelle an ihnen vorbeizuziehen.
Vor ca. 81.000 Zuschauern im ausverkauften Signal-Iduna-Park brannte Borussia gegen die Mannschaft von Trainer Robin Dutt ein regelrechtes Offensiv-Feuerwerk ab und belagerte das Tor der Norddeutschen fast während der gesamten 90 Minuten. Nur aufgrund der schlechten Chancenverwertung des BVB entging Werder Bremen einer echten Klatsche. Am Ende verzeichnete Borussia Dortmund 32 (!!!!) Torschüsse bei einem Chancenverhältnis von 12:2.
Rassiger Zweikampf: Mkhitaryan gegen Yildirim (Foto: kicker) |
Gegenüber der Partie vom Sonntag gegen Eintracht Braunschweig veränderte Jürgen Klopp seine Mannschaft auf drei Positionen und setzte seine "sanfte" Rotation fort. Für den Ex-Bremer Sokratis verteidigte Neven Subotic wieder standesgemäß in der Innenverteidigung neben seinem kongenialen Partner, Mats Hummels. Die zweite Sechser-Position neben Nuri Sahin nahm Sebastian Kehl anstelle von Sven Bender ein. Für den Kapitän war es der erste Saisoneinsatz. Schließlich rückte auch Marco Reus wieder in die Startformation. Für ihn mußte Neuzugang Aubameyang zunächst auf die Bank.
Von Beginn an übernahm der BVB gegen extrem defensiv eingestellte Bremer das Kommando und schnürte die Norddeutschen in deren Strafraum ein. Mit schön anzusehenden Tempo- und Seitenwechseln versuchten die Klopp-Schützlinge, Löcher in die Bremer Defensive zu reißen. Bis zum Strafraum war das Dortmunder Spiel sehr ansehnlich. Doch gelang es der Offensivabteilung der Schwattgelben zu selten, in gefährliche Abschlußsituationen zu kommen. Versuche der Bremer, eigene Nadelstiche zu setzen, unterband Borussia mit einem gegenüber den ersten beiden Spielen stark verbesserten Pressing. Nach einer halben Stunde lag dann der Führungstreffer für den BVB regelrecht in der Luft, denn nun erspielten sich die Westfalen Chancen fast im Minutentakt - doch sowohl die eigene Abschlußschwäche und das Lattengebälk (Blaszczykowski) als auch Werders starker Keeper Sebastian Mielitz retteten Bremen zur Halbzeit das 0:0.
Lewandowski schiebt zum Tor des Tages ein (Foto: kicker) |
Nach dem Wechsel das gleiche Bild. Dortmund agierte nun noch druckvoller als im ersten Durchgang und erspielte sich reihenweise allerbeste Torchancen. Eine davon nutzte schließlich Robert Lewandowski nach einer herrlichen Kombination über Großkreutz und Reus in der 55.Minute zur hochverdienten und längst fälligen 1:0-Führung. Kevin Großkreutz hatte Marco Reus auf der rechten Seite wunderbar freigespielt. Der Ex-Gladbacher legte das Leder von der Grundlinie maßgerecht auf den völlig freistehenden Lewandowski zurück, der mühelos zum erlösenden 1:0 einschießen konnte.
Wer nun einen stürmischen, auf den Ausgleich drängenden SV Werder erwartet hatte, sah sich getäuscht. Zwar lockerten die Bremer ihre Defensive, blieben offensiv gegen Dortmunds aggressives Pressing aber weiterhin nahezu wirkungslos. Die sich nun bietenden Räume nutzte Borussia zu teilweise herrlichen Kombinationen, ohne jedoch das entscheidende 2:0 nachzulegen. Großkreutz, Mkhitaryan, Sahin und der eingewechselte Aubameyang konnten die sich bietenden Großchancen nicht nutzen. Eine weitere "Hundertprozentige" von Lewandowski vereitelte Bremens Aaron Hunt auf der Torlinie.
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Somit wurde es am Ende nochmal eng. Zum Glück für den BVB war der bis dahin überhaupt nicht geforderte Weidenfeller in der 87. Minute hellwach und parierte den gefährlichen Distanzschuß des Bremer Neuzugangs di Santo. Danach brachte Dortmund den hochverdienten, aber viel zu knapp ausgefallenen Sieg sicher über die Zeit.
Fazit: Wieder einmal war Geduld gefragt. Und wie schon gegen Braunschwieg bewies der BVB erneut Nervenstärke und ließ sich vom teilweise fahrlässigen Auslassen bester Torchancen nicht entmutigen. Ohne die eigene Deckung zu entblößen berannte Borussia unermüdlich das Tor der Gäste und wurde mit dem dritten Dreier im dritten Saisonspiel belohnt.
STATISTIK
Borussia Dortmund: Weidenfeller - Großkreutz, Subotic, Hummels, Schmelzer - Kehl, Sahin - Blaszczykowski, Mkhitaryan, Reus - Lewandowski
Werder Bremen: Mielitz - Gebre Selassie, Prödl, Lukimya, Caldirola - Makiadi - Yildirim, Hunt, Junuzovic, Ekici - Arnautovic
Einwechselungen: 68. Aubameyang für Blaszczykowski, 81. Hofmann
für Mkhitaryan, 88. Bender für Reus - 66. Kroos und di Santo für Ekici
und Arnautovic,76. Elia für Yildirim
Tor: 1:0 Lewandowski (54., Reus).
Schiedsrichter: Zwayer (Berlin), Gelbe Karten: keine
Zuschauer: 80.645 (ausverkauft)
BESONDERHEITEN
Fast auf den Tag genau vor 50 Jahren trafen Borussia Dortmund und Werder Bremen auch am ersten Spieltag der allerersten Bundesliga-Saison in Bremen aufeinander. Am 24.08.1963 bezwang Werder den BVB dabei mit 3:2. Dortmunds Timo Konietzka erzeilte seinerzeit mit dem 1:0 für den BVB das erste Tor der Bundesliga-Geschichte.
Herzliche Begrüßung vor dem Spiel: Dutt und Klopp (Foto: kicker) |
STIMMEN ZUM SPIEL
Jürgen Klopp: "Ich fand, dass wir gut angefangen haben. Wir haben
druckvoll gespielt, sind aber nicht durchgekommen. Wir wollten schnell
spielen, aber das artet schnell in Hektik aus. Das war nicht der Plan.
Nach 27 oder 28 Minuten hab ich gedacht: Was ist denn jetzt los? Da
haben wir einen Gang heruntergeschaltet und die Galligkeit verloren.
Aber dafür haben wir in der zweiten Halbzeit den Fuß nicht mehr vom Gas
genommen. Die Führung war natürlich wichtig. Das 25. Tor kann jeder
schießen. Es freut mich, dass Lewi das Tor geschossen hat. Er hat
gearbeitet wie ein Stier. Zum Schluss mussten wir noch etwas arbeiten,
aber gezittert habe ich nicht. Ich finde nicht, dass nach neun Punkten
aus drei Spielen die mangelnde Chancenverwertung das coolste Thema ist.
Diesen Teilbereich müssen wir aber verbessern, auch in allen anderen
Bereichen haben wir noch Luft nach oben. Aber was soll ich herummeckern?
Wir haben einen giftigen Gegner über 80 Minuten brutal bearbeitet.
Daran gilt es anzuknüpfen."
Robin Dutt: "Wir hatten schon etwas Glück, dass nicht vorher das
1:0 für Dortmund gefallen ist. Das war ein verdienter Sieg des BVB, der
durchaus noch höher hätte ausfallen können - auch wenn wir in den ersten
30 Minuten eine sehr, sehr gute Ordnung hatten. Aber wir haben nach
Balleroberungen keine spielerischen Lösungen gefunden. Gegen den BVB und
sein Pressing keine Lösungen parat zu haben, ist allerdings keine
Schande. Wir haben trotzdem weiter auf den Lucky Punch gehofft und in
der Schlussviertelstunde gezeigt, welches Potenzial in uns steckt.
Defensiv wird es bei uns immer besser, offensiv wird es noch ein
bisschen dauern.
Sebastian Kehl: "Wir haben eine gewisse Dominanz in unserem Spiel und es wird öfter
vorkommen, dass sich der Gegner hinten reinstellt. Aber wir beschweren
uns nicht. Wenn wir selbst weiter so konsequent verteidigen, wird uns zu
Hause nicht viel passieren."
MEINE BVB-NOTEN
Weidenfeller (2,5), Großkreutz (2,5), Subotic (2,5), Hummels (2,5), Schmelzer (2), Kehl (3,5), Sahin (2), Blaszczykowski (2,5), Mkhitaryan (3), Reus (2), Lewandowski (2,5), Aubameyang (3), Hofmann (-), Bender (-)
Mehr vom aktuellen BVB-Geschehen auch in meiner reviersport-Kolumne
http://www.reviersport.de/fankurve/markus-bvb-blog.html
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