Vier Tage nach dem 1:0-Pokal-Viertelfinalsieg in Frankfurt gewann der BVB auch das Bundesliga-Heimspiel gegen die Eintracht. Durch den auch in der Höhe verdienten 4:0-Erfolg festigte Borussia Dortmund den dritten Tabellenplatz und rückte bis auf einen Punkt an Bayer Leverkusen heran, die am Abend den "Blauen" aus der Nachbarstadt mit 1:2 unterlagen. Pierre-Emerick Aubameyang per Doppelpack sowie Robert Lewandowski und Debütant Milos Jojic erzielten die Dortmunder Treffer vor 80.100 Zuschauern im nicht ganz ausverkauften Westfalenstadion.
PERSONAL
Einfach nur stark! Aubameyang und Jojic (Foto: kicker) |
Erstmals konnte Jürgen Klopp in einem aufeinanderfolgenden Pflichtspiel eine personell unveränderte Mannschaft aufs Feld schicken. Zu einer "Revanche" im Privat-Duell zwischen Lewandowski und Frankfurts Zambrano kam es dennoch nicht. Eintracht-Coach Armin Veh ersparte seinem Innenverteidiger ein mögliches Spießrutenlaufen vor der "gelben Wand". Zambrano stand gar nicht erst im Kader der Hessen.
SPIELVERLAUF
Der BVB gab von Beginn an Vollgas. Dortmund attackierte die Eintracht schon früh in deren Hälfte und erzeugte durch das daraus resultierende schnelle Umschaltspiel einen enormen Druck. Diesem konnten die Hessen dann auch nur bis zur 10. Minute standhalten. Einen Traumpaß von Mkhitaryan vollendete Aubameyang zum 1:0 für die Schwattgelben. Frankfurt versuchte danach, sich aus der weiterhin erdrückenden Umklammerung der Borussia zu befreien, verzeichnete aber im Aufbauspiel teilweise haarsträubende Ballverluste. Diese nutzte Dortmund zu einem beeindruckend aufgezogenen Powerplay, garniert mit von spielerischer Leichtigkeit gekennzeichneten Angriffen. Für das 2:0 nach 21 Minuten mußte allerdings eine Standard-Situation herhalten. Eine Mkhitaryan-Ecke prallte von Friedrichs Rücken direkt vor die Füße von Aubameyang. Der erneut stark auftrumpfende Gabuner vollstreckte mit seinem 13. Saisontreffer zur frühen Vorentscheidung. Zwar schaltete Borussia nun bis zur Halbzeit gleich mehrere Gänge zurück, behielt aber die Spielkontrolle und ließ keine gefährlichen Eintracht-Aktionen zu.
Aubameyangs 2:0 (Foto: kicker) |
Wer in der Halbzeitpause noch am Dortmunder Sieg gezweifelt hatte, wurde bereits in der 47. Minute eines Besseren belehrt. Lewandowski verwandelte einen von Djakpa an ihm selbst verursachten Foulelfmeter humorlos sicher zum 3:0. Die Gegenwehr der geschockten Hessen war nun nahezu gebrochen und der BVB erspielte sich durch schnelle Konter der völlig kopflos vorgetragenen Frankfurter Angriffsversuche eigene hochkarätige Torchancen, die Schmelzer, Großkreutz und Aubameyang jedoch ungenutzt ließen.
Winter-Neuzugang Milos Jojic blieb es schließlich vorbehalten, mit dem 4:0 den Endstand herzustellen. Der 21jährige Serbe war in der 68. Minute für den starken Mkhitaryan eingewechselt worden und traf nur 17 Sekunden später (neuer Bundesliga-Rekord eines Debutanten) mit seinem ersten Ballkontakt. Zuvor war Großkreutz nach einem traumhaften Zuspiel von Lewandowski an Eintracht-Keeper Trapp gescheitert. Der Torhunger der Borussia war jedoch immer noch nicht gestillt. Doch Lewandowski und Großkreutz vergaben einen durchaus möglichen fünften Treffer. Letztlich waren die an diesem Tag restlos überforderten Gäste mit dem 0:4 noch gut bedient.
Zweikampf Weis gegen Kehl (Foto: kicker) |
Wie schon in Bremen und im Pokalspiel am vergangenen Dienstag bot der BVB eine geschlossene Mannschaftsleistung. Kein Spieler fiel leistungsmäßig ab. Jedoch muß man auch diesmal zwei Spieler besonders hervorheben. Zum einen den auf seiner alten Position im linken offensiven Mittelfeld groß auftrumpfenden Kevin Großkreutz, zum anderen den erneut starken Pierre-Emerick Aubameyang.
"Uns Kevin" unterstützte nicht nur den formverbesserten Marcel Schmelzer in der Defensive. Borussias Allzweckwaffe initiierte auch zahlreiche gefährliche Dortmunder Angriffe. Leider blieb ihm ein eigener Torerfolg trotz einiger guter Möglichkeiten verwehrt.
Der pfeilschnelle Aubameyang riss durch seine enorme Schnellgikeit immer wieder riesige Löcher in die linke Frankfurter Defensiv-Seite. Der Gabuner war von den Abwehrspielern der Hessen nie in den Griff zu bekommen. Zudem traf "Aubame" nicht nur erneut doppelt, sondern zeigte sich auch im Defenivverhalten weiterhin stark verbessert. In der momentanen Form ist der Neuzugang des BVB jeden Cent seiner Ablösesumme wert.
Borussia hat endgültig zu alter Leichtigkeit und lange vermisstem Spielwitz zurückgefunden. Mit dem vierten Pflichtspielsieg in Folge beendete der BVB auch seine seit dem 1. November vergangenen Jahres anhaltende Negativserie von vier sieglosen Heimspielen. Außerdem bedeutete das 4:0 Jürgen Klopps 111. Bundesligasieg mit dem BVB. Damit löst Klopp den mittlerweile als Schweizer Nationaltrainer tätigen Ottmar Hitzfeld als Dortmunder Rekordhalter ab.
Die PK nach dem Spiel mit Jürgen Klopp (präsentiert von SportLiveDortmund)
DIE STATISTIK
Borussia Dortmund: Weidenfeller – Piszczek, Friedrich, Sokratis, Schmelzer – Sahin, Kehl – Aubameyang, Mkhitaryan, Großkreutz – Lewandowski
Eintracht Frankfurt: Trapp – Jung, Madlung, Anderson, Djakpa – Russ, Lanig – Aigner, Meier, Weis – Rosenthal
Einwechselungen: 68. Jojic für Mkhitaryan, 71. Hofmann für
Aubameyang, 81. Schieber für Aubameyang - 33. Kempf für Anderson, 54.
Schröck für Weis, 73. Oczipka für Djakpa
Tore: 1:0 Aubameyang (10., Mkhitaryan), 2:0 Aubameyang (21.,
Friedrich), 3:0 Lewandowski (47., Foulelfmeter, Djakpa an Lewandowski),
4:0 Jojic (68., Großkreutz)
Schiedsrichter: Sippel (München)
Gelbe Karten: Sahin - Kempf, Russ, Schröck
Zuschauer: 80.100
HIER SPRICHT KLOPPO
Wir
haben richtig stark gespielt, von der ersten Sekunde an waren wir so
griffig, wie wir uns das vorgenommen hatten. Es war ein tolles
Fußballspiel von uns, wir haben alle Tore zum richtigen Zeitpunkt
gemacht, auch das passiert ja nicht in jedem Spiel. Wir
hatten viele Balleroberungen, wir haben vor allem Frankfurts
Diagonalbälle öfter verhindert und besser verteidigt als am Dienstag.
Und wir sind dran geblieben nach unseren Toren. Wenn ich höre, daß ich heute den 111. Sieg mit dem BVB erringen konnte, denke
ich auch an die Niederlagen. Wir haben zu Hause lange nicht gewonnen, es
hätten jetzt auch schon 114 Siege sein können. Was soll ich sagen, ich
habe ein tolles Trainerteam, Borussia Dortmund ist ein toller Verein.
Und wir haben immer gute Mannschaften gehabt. Auch Ottmar hatte die, er
hat die Bälle ja auch sicher nicht selbst rein geschossen.
MEINE BVB-NOTEN
Weidenfeller (3), Piszczek (2,5), Sokratis (3), Friedrich (2,5), Schmelzer (2,5), Sahin (2,5), Kehl (3), Aubameyang (2), Mkhitaryan (2,5), Großkreutz (2), Lewandowski (2,5), Jojic (2,5), Hofmann (-), Schieber (-)
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