Mittwoch, 7. Mai 2014

Lewy´s Ziele: Kanone und Pokal

Die Verabschiedung durch die Fans fiel emotionaler aus als erwartet. Jürgen Klopp bedankte sich tief bewegt in der Pressekonferenz nach dem Hoffenheim-Spiel bei allen, die daran mitgewirkt und somit ihren Dank und ihren Respekt gegenüber dem scheidenden Robert Lewandowski in großartiger Art und Weise zum Ausdruck gebracht hatten.

Ein sichtlich berührter Lewandowski nach seinem letzten Heimspiel
Der im Sommer zum Erzrivalen Bayern München wechselnde polnische Torjäger  zeigte sich von den von tosendem Applaus begleiteten Standing Ovations und Sprechchören der schwattgelben Fan-Gemeinde nach dem Schlußpfiff durchaus bewegt und beeindruckt. Allein vor der gigantischen Südtribüne des Westfalenstadions stehend applaudierte Lewy respektvoll zurück und verneigte sich vor den Fans der Borussia. "Was heute im Stadion passiert ist, ist einfach unglaublich. Der Applaus der Menschen war der Wahnsinn", ließ ein sichtlich gerührter Lewandowski die sich nach seiner Gefühlswelt erkundigenden Medienvertreter wissen.

In der Tat kann man die Huldigungen als höchste Wertschätzung der schwattgelben Fan-Gemeinde vor Lewandowskis Verdiensten und Leistungen für ihren BVB werten. Eine innige Liebe wie zu früheren Publikumslieblingen wie Chapuisat oder Dede gab es zwischen Fans und dem eher introvertierten Lewandowski allerdings nie - es war eher eine auf gegenseitigem Respekt  basierende vierjährige Beziehung.


Im Gegensatz zu Mario Götze, der den BVB im vergangenen Sommer ebenfalls Richtung München verlassen hatte, nimmt der Großteil der Dortmunder Anhängerschaft dem Polen seinen Wechsel nicht wirklich übel. Vom ehemals heiß geliebten Götze fühlten sich die Borussen-Fans dagegen berechtigterweise regelrecht hinters Licht geführt und im Stich gelassen. Schließlich hatte der Jungstar kurz vor Bekanntmachung des Wechsels noch alle wissen lassen, wie sehr sein Herz an Dortmund und dem BVB hänge.

Solche Treueschwüre und Versprechungen gab es von Lewandowski nie. Zwar wurde sein Wechsel-Poker vor dieser Saison vom Dortmunder Umfeld mit großer Enttäuschung registriert und kommentiert. Doch anders als Götze spielte der Pole immer mit offenen Karten und machte aus seinen Wechselabsichten nie einen Hehl. Zudem wiederlegte Lewy im Laufe der Saison eindrucksvoll all diejenigen, die ihm von vornherein unterstellten, er werde in seinem letzten BVB-Jahr nicht mehr sein volles Leistungspotential abrufen, weil gedanklich längst in München.

Der emotionale Abschied vom eigenen Publikum jedenfalls wird Lewandowski nochmal zusätzlich beflügeln. Schließlich verfolgt der in seiner Dortmunder Zeit zum Weltklasse-Stürmer gereifte polnische Nationalspieler in den ausstehenden beiden Spielen im schwattgelben Trikot noch zwei große Ziele. Ausgerechnet die Bundeshauptstadt Berlin könnte dabei für Lewy die Bühne für einen großen BVB-Saison-Showdown werden.


Im letzten Bundesliga-Spiel der laufenden Saison bei Hertha BSC greift Lewandowski nach der Torjäger-Kanone und liefert sich dabei ein Fernduell mit Bayerns Mario Mandzukic. Beide Stürmer haben 18 Treffer auf ihrem Konto.

Eine Woche später folgt mit dem DFB-Pokalfinale gegen seinen zukünftigen Arbeitgeber Bayern München dann der absolute Saison-Höhepunkt. Sollte ausgerechnet Lewandowski in diesem Finale ein entscheidender Treffer gelingen, wäre das nicht nur die absolute Krönung seiner mit zwei Meisterschaften und dann zwei Pokalsiegen dekorierten vierjährigen Zeit bei Borussia Dortmund. Es käme einem Unsterblichkeits-Status des Polen in den Herzen der BVB-Fans gleich.

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