Freitag, 17. Januar 2014

Licht und Schatten in La Manga - Dong-Won Ji kommt

Wenn Borussia Dortmund sich heute auf den Rückflug Richtung Heimat macht, ist das Wintertrainingslager in La Manga Geschichte. Nach neun Tagen am spanischen Mittelmeer ist jedoch die erhoffte  Aufbruchstimmung im schwattgelben Umfeld weder so recht spür- noch erkennbar. Zwar hat sich die Personalsituation beim BVB gegenüber der Hinrunde entspannt - doch erlitt mit Ilkay Gündogan ausgerechnet der schwattgelbe Hoffnungsträger Nr. 1 einen empfindlichen Rückschlag. Das allein aber dürfte nicht der einzige Grund für einige Sorgenfalten bei Jürgen Klopp sein.

Jubel nach dem 1:0 gegen Lüttich
Zwar betonte der BVB-Coach am vorletzten Tag des Trainingslagers, daß nicht nur die zurückgekehrten Akteure wie Hummels und Schmelzer sondern der gesamte Kader einen Sprung nach vorn gemacht habe. Doch dürfte dem engagierten und ehrgeizigen Fußball-Lehrer, unter der Woche beim "ballon d´Or" auf Rang zwei der Welttrainer gewählt, der blutleere und emotionslose Auftritt gegen Zweitligist VfL Bochum weiterhin schwer im Magen liegen. "Wir haben große Umfänge trainiert. Das war extrem wichtig, da bald wieder Phasen kommen, in denen Trainingsinhalte aufgrund von Regenerationsmaßnahmen zwangsläufig in den Hintergrund rücken."

Die gleichfalls hohe Intensität der einzelnen Einheiten mochte Klopp jedoch schon im direkten Anschluß an das Testspiel gegen den Revier-Nachbarn nicht als Entschuldigung für die fade Vorstellung seiner Truppe gelten lassen. "Das war heute insbesondere in der ersten Halbzeit viel zu wenig! Von dem, was wir eigentlich vor hatten, war nichts zu sehen", übte der Coach der Schwattgelben ungewohnt scharfe öffentliche Kritik an seiner Mannschaft.

Sowohl gegen Lüttich (2:0) als auch gegen Bochum (2:1) kam Borussia zwar zu zwei Erfolgserlebnissen. Spielerisch erinnerten beide Auftritte in ihrer Farblosigkeit jedoch stark an die zum Hinrunden-Ende gezeigten Liga-Partien. Ein Experiment Jürgen Klopps beweist, daß der Borussen-Coach sich im Urlaub viele Gedanken um die zuletzt verlorengegangene Spielfreude seiner Mannschaft gemacht zu haben scheint. Gegen Bochum testete er Henrikh Mkhitaryan als "kreativen" Sechser in der Gündogan-Rolle. Großartige Erkenntnisse brachte dessen Auftritt dann jedoch nicht. Dafür war der Gegner als Maßstab einfach zu schwach.

Großkreutz im Test gegen Bochum
Personell bleibt festzuhalten, daß Marcel Schmelzer wieder voll belastbar ist und in den Tests einen recht guten Eindruck hinterließ. Der Nationalverteidiger wird sich aber noch steigern müssen, will er seinen Platz als linker Außenverteidiger der Dortmunder Viererkette von Erik Durm zurückerobern.

Leichte Blessuren erlitten während der Tage in La Manga sowohl Sven Bender als auch Sokratis. Nuri Sahin brach sich das Nasenbein, konnte jedoch am Donnerstag bereits wieder nahezu beschwerdefrei trainieren. Mats Hummels nähert sich immer mehr einer Belastungs-Stufe, die es ihm bald ermöglichen sollte, wieder am normalen Trainingsbetrieb teilzunehmen. Bis zum Auftakt gegen Augsburg wird es jedoch für Borussias Abwehrchef nicht reichen.

Das gilt auch und insbesondere für Ilkay Gündogan. Der während der kompletten Hinrunde stark vermisste Nationalspieler hinterließ im Training einen hervorragenden Eindruck, mußte aber aufgrund einer Bronchitis das Trainingslager vorzeitig verlassen. Ein nicht vorherzusehender Rückschlag für Gündogan selbst als auch für die Mannschaft des BVB. Der Zeitpunkt seines heiß ersehnten Comebacks (und der Entscheidung bezüglich einer möglichen Vertragsverlängerung) ist somit offener denn je.

Dong-Won Ji
So bleibt aus den Tagen von La Manga das Fazit, daß Jürgen Klopp mit seiner Mannschaft zumindest die körperlichen Grundlagen für eine erfolgreiche Rückrunde legen konnte. Ob und wie schnell sich die sehr intensiv trainierte Verbesserung des Gegenpressings auf die Spielweise des BVB auswirken wird, werden die Auftaktpartien der Rückrunde zeigen. Noch bleibt Jürgen Klopp und seiner Mannschaft eine komplette Trainings-Woche Zeit, an den spielerischen Feinheiten zu arbeiten. Dabei helfen sollen die zwei noch ausstehenden Testspiele der Schwattgelben in Kaiserslautern und Duisburg.

Wie kurzfristig aus Quellen des "kicker" zu erfahren war, soll sich der BVB ab Sommer die Dienste des südkoreanischen Nationalspielers Dong-Won Ji gesichert haben. Der 22jährige Offensiv-Allrounder, in der bevorstehenden Rückrunde für den FC Augsburg am Ball, ist sich mit den Schwattgelben scheinbar über ein bis 2018 gültiges Arbeitspapier einig und kommt ablösefrei.

(Text: Markus Flügel / Fotos: kicker) 

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