Wenn übermorgen für Borussia Dortmund die Rückrunde der Bundesliga angepfiffen wird, liegt hinter den Schwattgelben eine Vorbereitung mit Licht und Schatten. Ein Trainingslager, vier Testspiele und weitere intensive Einheiten im heimischen Ruhrgebiet hat Jürgen Klopp dazu genutzt, seiner Mannschaft zu helfen, die zuletzt gezeigten Schwächen möglichst abzustellen und sie zu alter Spielfreude zurückzuführen.
Mkhitaryans 4:0 in Duisburg (Foto: kicker) |
Das Trainingslager im spanischen La Manga hatte BVB-Coach Jürgen Klopp dazu genutzt, neben den körperlichen Grundlagen auch an den Schwächen der Hinrunde zu arbeiten. Das Hauptaugenmerk legte der Cheftrainer dabei auf die Verbesserung des Gegenpressings, schnelleres Umschaltspiel in beide Richtungen sowie das Verhalten bei offensiven und defensiven Standards. Außerdem konnten Marcel Schmelzer und Mats Hummels nach längeren Verletzungen wieder an die Mannschaft herangeführt werden. "Schmelle", der gestern seinen 26.Geburtstag feierte, dürfte schon gegen Augsburg wieder zum Kader gehören, Hummels evtl. eine Woche später beim Auswärtsspiel in Braunschweig. Kleinere Störfeuer in Form der kurzzeitigen Trainingsausfälle von Bender, Sahin und Großkreutz fielen nicht so sehr ins Gewicht - die vorzeitige Heimreise von Ilkay Gündogan dagegen schon. Der während der kompletten Hinrunde schmerzlich vermisste Takt- und Ideengeber des Dortmunder Spiels befand sich in La Manga auf einem guten Weg zurück ins Team und hinterließ einen hervorragenden Eindruck - bis ihn eine Bronchitis zur Rückreise ins heimische Dortmund zwang. Wie lange Gündogan seiner Mannschaft noch fehlen wird, steht somit weiterhin in den Sternen.
Lewandowskis 3:1 in Lautern (Foto: kicker) |
Mut dafür macht die sich trotz der weiterhin ungewissen Rückkehr von Gündogan und dem bis Saisonende fehlenden Subotic deutlich entspannte Personalsituation des BVB. Jürgen Klopp bieten sich mit dem nun fast vollständig vorhandenen Kader wieder deutlich mehr Optionen - offen bleibt jedoch nach wie vor die Frage, wie genau der Coach das durch Gündogans Ausfall vorhandene Kreativ-Vakuum auf einer der beiden Sechser-Positionen zu lösen gedenkt. Der Versuch, Spielmacher Henrikh Mkhitaryan neben Nuri Sahin oder Sven Bender auf die "Sechs" zurückzuziehen, scheint dabei zunächst keine weitere Rolle in den Planungen des Trainers zu spielen. Denn dadurch würde sich für den BVB-Coach im offensiven Mittelfeld eine neue Baustelle auftun. Die Position des "Zehners" scheint außer vom Armenier durch keinen anderen Akteur im aktuellen BVB-Kader adäquat besetzt werden zu können.
Das wiederum wirft die Frage auf, ob sich Borussia nicht doch noch zu einer kurzfristigen Rückhol-Aktion Shinji Kagawas durchringen sollte. Der bei Manchester United fast völlig ins Abseits manövrierte ehemalige Dortmunder Publikumsliebling wäre nahezu die Ideallösung auf der Position hinter der Sturmspitze, könnte dem BVB sofort weiterhelfen und wäre für Klopp auch bei einer Rückkehr Gündogans eine zusätzliche und gleichwertige "Rotations"-Alternative.
Ob es bei Dortmunds Entscheidungsträgern, die eigentlich keinen Winter-Transfer geplant hatten, diesbezüglich zu einem Umdenken kommt, könnte vom Verlauf des Rückrunden-Auftakts abhängen. Stottert der BVB-Motor ähnlich wie zum Ende der Hinrunde, bliebe Watzke und Zorc noch bis zum 31. Januar Zeit für eine Kader-Nachbesserung in Person des japanischen Nationalspielers.
(Text: Markus Flügel / Fotos: kicker / Video: kicker)
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