Endlich ist es soweit. Der BVB hat das wochenlange Wechseltheater Henrikh Mkhitaryans beendet und den Wechsel zu Manchester United perfekt gemacht. Im Gegenzug streicht Borussia die sagenhafte Ablösesumme von ca. 42 Millionen Euro ein. Angesichts der verbleibenden Vertrags-Restlaufzeit des Armeniers von nur noch einem Jahr ein neuer Bundesliga-Rekord (Wir wünschen Miki von dieser Stelle viel Erfolg in der Europa-League!)
Der Umbruch des Dortmunder Kaders für die neue Saison nimmt somit endgültig größere Dimensionen an, als ursprünglich geplant. Denn weitere (gewollte) Abgänge dürften in den kommenden Wochen folgen.
Nach Mats Hummels und Ilkay Gündogan verlieren wir mit Henrikh Mkhitaryan nun also den dritten Weltklassespieler - dem BVB bricht damit fast eine komplette "Achse" weg. Hatte Aki Watzke vor Wochen den Abgang aller drei Leistungsträger noch kategorisch ausgeschlossen, kam es nun doch anders, als zunächst erwartet.
Mit den bereits jetzt feststehenden sechs Neuzugängen (Durchschnittsalter ca. 22 Jahre) reagierte der BVB innerhalb kürzester Zeit auf den personellen Aderlass. Die Transferpolitik der Schwarzgelben gefällt mir außerordentlich gut. Waren doch alle "Neuen" europaweit begehrt. Hochtalentiert sind sie sowieso.
Doch liegt genau hier auch eine Gefahr. Denn ausschließlich mit jungen Spielern lässt sich ein derart großer personeller Aderlass nicht auffangen. Außer dem vom FC Bayern verpflichteten Sebastian Rode müssen alle anderen Zugänge erst noch beweisen, ob sie den hohen Anforderungen der höchsten deutschen Spielklasse und vor allem der Champions League gewachsen sind.
Jakub "Kuba" Blaszczykowski |
Da dem BVB nicht nur viel sportliche Klasse, sondern vor allem auch Erfahrung verloren ging, muß das Hauptaugenmerk der Verantwortlichen bei den sicher noch folgenden Neuzugängen ab sofort auf einem oder zwei erfahrenen und bereits in "Schlachten" erprobten Akteuren liegen. Auf Spielern, an denen sich die junge Mannschaft in schwierigen Situationen auf und auch außerhalb des Platzes orientieren und aufrichten kann.
Zwar befinden sich unter dem vorhandenen Personal reichlich Spieler mit Erfahrung. Doch sind sowohl Sokratis als auch Schmelzer, Piszczek, Castro und/oder Kagawa aufgrund ihres sehr zurückhaltenden Naturells nicht unbedingt Spieler, die sich um eine solche Führungsrolle reißen oder sich gar in ihr wohlfühlen. Marco Reus, der zudem noch länger verletzt ausfallen wird, ebenso wenig. Andere wie Weidenfeller und Sahin haben ihren sportlichen Stammplatz eingebüßt.
Vieleicht aber liegt des Rätsels Lösung näher als man denkt. Denn sollte sich Thomas Tuchel für einen Verbleib des vom AC Florenz zurückgekehrten Jakub "Kuba" Blaszczykowski entscheiden, könnte der langjährige Kapitän der polnischen Nationalmannschaft eine der wichtigen Führungspositionen innerhalb des Dortmunder Kaders der Hochbegabten bekleiden.
Noch ein abschließendes Plädoyer für unseren "Boss". Klar - Aki Watzke konnte sein gegebenes Wort bzgl. der drei Abgänge nicht halten. Doch Aki stellte seine persönlichen Eitelkeiten hinter die Interessen des Vereins. Watzke konnte gar nicht anders, als bei den gebotenen Ablösesummen sein Einverständnis zu geben. Er handelte so, wie es alle BVB-Fans von ihrem Geschäftsführer erwarten: wirtschaftlich verantwortungsvoll im Sinne des Vereins Borussia Dortmund.
In diesem Sinne...
Markus Flügel
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen